Erweiterung des geographischen Radius und der interdisziplinären Ausrichtung – Zusammenarbeit mit der OSZE angestrebt
Wien, 22.01.14 (poi) Die „Pro Oriente“-Historikerkommission orientiert sich neu. Dabei geht es einerseits um eine geographische Erweiterung: Bisher beschäftigte sich die Kommission mit dem ex-jugoslawischen Raum und Albanien, in Zukunft will man auch Rumänien, Bulgarien und die Türkei in den Blick nehmen. Andererseits ist auch eine Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen angedacht. Die aus den Versöhnungsinitiativen der Stiftung „Pro Oriente“ für den ex-jugoslawischen Raum hervorgegangene Historikerkommission strebt aber auch die Zusammenarbeit mit der OSZE an, wie jetzt bei der Strategiesitzung der Kommission in Wien festgestellt wurde.
Die Schweiz, die derzeit den Vorsitz der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ innehat, setzt auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geschichte im Sinn der Aufarbeitung von Konflikten. Bern möchte Fehlentwicklungen ausgleichen, die darauf hinauslaufen, Geschichte entweder als Mittel zur Betonung der nationalen Identität im Dienst unmittelbarer politischer Ziele oder als bloßes Werkzeug zur „Dekonstruktion“ von Mythen und Stereotypen misszuverstehen. „Die Absichten Berns stimmen weitgehend mit der Zielsetzung unserer Historikerkommission überein: Die Erarbeitung eines (selbst) kritischen, sachlich richtigen, um Korrektheit bemühten Geschichtsbildes, das die gemeinsam erlebte, aber unterschiedlich erfahrene und wahrgenommene Historie aufzeigt“, stellt „Pro Oriente“-Präsident Johann Marte dazu fest.
In der „Pro Oriente“-Historikerkommission arbeiten Wissenschaftler mit, die in Bosnien, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowenien tätig sind und unterschiedlichen Religionsgemeinschaften angehören. Die Kommission beschäftigt sich seit ihrer Gründung 1996 mit den gesellschaftlichen und politischen Wirkungen des Religiösen in der südosteuropäischen Geschichte und leistet damit einen Beitrag zu einem positiven Umgang mit der Vielfalt und zur gesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Aussöhnung in der Region. Sie tut dies insbesondere in den Zusammenhängen von Religion, Kultur und Institutionen, von Religion und Politik sowie im Hinblick auf die Konfliktlinien in Südosteuropa. WEITER auf http://www.pro-oriente.at